Am 26. Juli starten in Paris die 23. Olympischen Spiele der Neuzeit. Sie enden am 11. August. In der französischen Hauptstadt werden mit Maxi Klötzer, Magomed Schachidov und Nelvie Tiafack auch drei Deutsche um Medaillen im olympischen Boxen kämpfen. Für Ihre Berichterstattung haben wir relevante Informationen zu den drei Athleten, zum Sport und zum olympischen Boxturnier zusammengestellt. Außerdem finden Sie frei nutzbares Bildmaterial in Auflösung für Web und Print.
- Die ersten Olympischen Sommerspiele der Neuzeit wurden 1896 in Athen ausgetragen. Boxen ist seit 1904 Bestandteil der olympischen Sommerspiele. Nur 1912 in Stockholm war Boxen nicht im Programm der Sommerspiele vertreten, da die Sportart zu dem Zeitpunkt in Schweden nicht erlaubt war.
- Boxen zählt damit zu den olympischen Kernsportarten.
- Seit den Sommerspielen 2012 in London boxen auch Frauen bei den olympischen Spielen.
- Männer trugen zuletzt 2012 in London einen Kopfschutz. In den Wettkämpfen der Frauen ist er noch vorgeschrieben.
- Ein Wettkampf im olympischen Boxen geht über 3 Runden von je 3 Minuten Dauer.
- Jede Runde wird von 5 Punktrichtern gewertet. Sie geben dem Gewinner der Runde stets 10 Punkte, dem Verlierer der Runde je nach dem Grad der Unterlegenheit 9, 8 oder 7 Punkte. Die Ringrichterinnen und Ringrichter leiten den Kampf nur und achten auf die Einhaltung der Regeln. Sie bewerten den Kampf jedoch nicht.
- Das Ergebnis der Runden wird an jedem Punktrichterplatz zusammengerechnet. Gewonnen hat die Boxerin oder der Boxer, die bzw. der bei allen Punktrichterinnen oder der Mehrheit der Punktrichter in Führung ist.
- Wenn alle Punktrichterinnen und Punktrichter sich für denselben Boxer oder dieselbe Boxerin entschieden haben, lautet das Urteil 5:0. Wenn ein Punktrichter oder eine Punktrichterin sich anders entschieden hat, lautet das Urteil 4:1.
- An den Urteilen ist also abzulesen, ob die Entscheidungen einstimmig fielen oder nicht. Die Urteile stehen aber nicht etwa für die Anzahl der Treffer oder der gewonnen Runde.
- Für die Wertung ist an allererster Stelle die Zahl der regelkonformen Wirkungstreffer entscheidend.
- Regelkonform ist ein Treffer, wenn er mit der der erlaubten Schlagfläche des Handschuhs auf die erlaubte Trefferfläche der Gegnerin bzw. des Gegners trifft (Vorderseite des Oberkörpers oberhalb der Gürtellinie).
- Als Wirkungstreffer zählt ein Treffer, wenn er den Gegner bzw. die Gegnerin verletzt, schmerzt oder durch Intensität und Kraft nach hinten drängt.
- Aber es werden auch die technische, taktische und mentale Qualität des Boxens beurteilt: Wer zeigt die sauberen und komplizierteren Techniken in Angriff und Verteidigung? Wer kann die Taktik des Gegners lesen und stören und ihr bzw. ihm stattdessen die eigene Taktik aufzwingen? Wer dominiert am Ende den Kampf?
- Weil im olympischen Boxen die Kämpfe drei Runden dauern, kann ein Kampf nicht verwaltet werden. Olympische Boxkämpfe zeichnen sich in der Regel von Beginn an durch ein hohes Tempo und eine hohe Handlungsdichte aus.
- Siege durch KO sind im olympischen Boxen selten. Zum einen hat der Schutz der Boxerinnen und Boxer einen sehr hohen Stellenwert, so dass im Zweifel ein Kampf auch mal durch den Ringrichter oder die Ringrichterin abgebrochen wird. Zum anderen bleiben die Boxerinnen und Boxer wegen der vergleichsweise geringen Rundenzahl bis zum Ende des Kampfes handlungs- und verteidigungsfähig, so dass stehende KOs eigentlich kaum vorkommen.
- Der DBV ist der nationale Boxverband Deutschlands, der durch den DOSB (Nationales Olympisches Komitee) anerkannt ist.
- Der DBV ist in 17 Landesverbände untergliedert. Diesen 17 Landesverbänden sind knapp 900 Vereine mit insgesamt fast 77.000 Mitgliedern angeschlossen (Stand 2023).
- Der DBV unterhält 6 Bundesstützpunkte in Schwerin, Berlin, Hannover, Frankfurt/Oder, Köln und Heidelberg.
- Geboxt wird bei den Männern in 7 der insgesamt 13 Gewichtsklassen der Männer:
- bis 51 kg, bis 57 kg, bis 63,5 kg, bis 71 kg, bis 80 kg, bis 92 kg und über 92 kg
- Geboxt wird bei den Frauen in 6 der insgesamt 12 Gewichtsklassen der Frauen.
- bis 50 kg, bis 54 kg, bis 57 kg, bis 60 kg, bis 66 kg, bis 75 kg
- Obwohl sich die Anzahl der Gewichtsklassen bei den Männern und Frauen unterscheiden, nehmen zum ersten Mal gleich viele Frauen wie Männer am olympischen Turnier teil (jeweils 124 Personen).
- Die insgesamt 248 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen aus 68 Nationen.
- Alle mussten sich entweder über kontinentale Qualifikationsturniere oder aber über die beiden Weltqualifikationsturniere in Italien und Thailand für ihre Teilnahme qualifizieren.
- Das Turnier ist von Beginn an ein KO-Turnier, bei dem Verlierer sofort aus dem Turnier ausscheiden.
- Die Auslosung ist am 25. Juli. Die ersten Kämpfe beginnen am 27. Juli. Die ersten Finalkämpfe finden am 6. August statt.
- In der Gewichtsklasse von Maxi Klötzer (bis 50 kg) nehmen insgesamt 22 Sportlerinnen am olympischen Turnier teil. Die ersten Kämpfe in dieser Gewichtsklasse der Frauen werden am 28. Juli ausgetragen. Der Finalkampf in dieser Gewichtsklasse ist am 9. August. In dieser Turniergruppe wird es Freilose geben, so dass eine Anzahl von Sportlerinnen erst am 1. August im Achtelfinale zum ersten Mal boxen werden. Ob Maxi Klötzer zu ihnen gehören wird, entscheidet die Auslosung am 25. Juli.
- In der Gewichtsklasse von Nelvie Tiafack (über 92 kg) nehmen insgesamt 16 Sportler am olympischen Turnier teil. Die ersten Kämpfe in dieser Gewichtsklasse der Männer werden am 28. Juli ausgetragen. Der Finalkampf in dieser Gewichtsklasse ist am 10. August. In dieser Turniergruppe wird es keine Freilose geben. Die Auslosung am 25. Juli wird in seinem Fall also nur darüber entscheiden, gegen welchen Gegner Nelvie Tiafack am 28. Juli ins Turnier einsteigen wird.
- In der Gewichtsklasse von Magomed Schachidov (bis 71 kg) nehmen insgesamt 20 Sportler am olympischen Turnier teil. Die ersten Kämpfe in dieser Gewichtsklasse der Männer werden am 28. Juli ausgetragen. Der Finalkampf in dieser Gewichtsklasse ist am 9. August. In dieser Turniergruppe wird es Freilose geben, so dass eine Anzahl von Sportlern erst am 31. Juli im Achtelfinale zum ersten Mal boxen werden. Ob Magomed Schachidov zu ihnen gehören wird, entscheidet die Auslosung am 25. Juli.
Nelvie Tiafack (Gewichtsklasse über 92 kg der Männer)
Persönliches:
- geb. 3.1.1999 in Buea, Kamerun
- 1,89 Meter
- Superschwergewicht (ab 92 Kilo)
- 2014 Erstes Boxtraining beim SC Colonia 06 Köln
- Ab 2020 Sportsoldat der Bundeswehr (Unteroffizier)
- Trainer: Lukas Wilaschek
Sportliche Erfolge:
- Erfolge bei den Junioren
- Deutscher Jugendmeister 2016, 2017, 3. Platz der Jugend-WM 2016
- Erfolge bei den Senioren:
- 2018 Deutscher Meister
- 2019 3. Platz der Europaspiele in Minsk, 5. Platz der WM in Ekaterinburg
- 2022 1. Platz der Europameisterschaften in Jerewan
- 2023 3. Platz der Europaspiele in Krakau
Sein Weg im olympischen Turnier:
- In der Gewichtsklasse von Nelvie Tiafack (über 92 kg) nehmen insgesamt 16 Sportler am olympischen Turnier teil. Die ersten Kämpfe in dieser Gewichtsklasse der Männer werden am 28. Juli ausgetragen. Der Finalkampf in dieser Gewichtsklasse ist am 10. August. In dieser Turniergruppe wird es keine Freilose geben. Die Auslosung am 25. Juli wird in seinem Fall also nur darüber entscheiden, gegen welchen Gegner Nelvie Tiafack am 28. Juli ins Turnier einsteigen wird.
Magomed Schachidov (Gewichtsklasse bis 71 kg der Männer)
Persönliches:
- geb. 27.09.1994 in Agun (Tschetschenien)
- 1,82 Meter
- Halbmittelgewicht (bis 71 kg)
- Begann beim TSV 1860 München mit dem Boxen
- Sportsoldat der Bundeswehr
- Trainer: Zoltan Lunka
Sportlich Erfolge:
- Erfolge bei den Senioren:
- Mehrfacher Deutscher Meister
- 2021 Turniersieger beim Cologne Boxing World Cup
- 2022 Turniersieger beim Cologne Boxing World Cup
- 2022 3. Platz der Europameisterschaften in Jerewan
- 2023 1. Platz beim Tammer-Turnier in Finnland
- 2023 2. Platz beim Bocskai-Memorial-Turnier in Ungarn
Sein weg im olympischen Turnier:
In der Gewichtsklasse von Magomed Schachidov (bis 71 kg) nehmen insgesamt 20 Sportler am olympischen Turnier teil. Die ersten Kämpfe in dieser Gewichtsklasse der Männer werden am 28. Juli ausgetragen. Der Finalkampf in dieser Gewichtsklasse ist am 9. August. In dieser Turniergruppe wird es Freilose geben, so dass eine Anzahl von Sportlern erst am 31. Juli im Achtelfinale zum ersten Mal boxen werden. Ob Magomed Schachidov zu ihnen gehören wird, entscheidet die Auslosung am 25. Juli.
Maxi Klötzer (Gewichtsklasse bis 50 kg der Frauen)
Persönliches:
- geb. 5.9.2000 in Chemnitz
- 1,57 Meter
- Halbfliegengewicht (bis 50 Kilo)
- 2011 Erstes Boxtraining beim BC Chemnitz 94
- 2021 Abitur an der Sportschule Frankfurt/Oder (1,1)
- Ab 2021 Sportsoldatin der Bundeswehr (Unteroffizierin)
- Trainer: René Benirschke
Sportliche Erfolge:
- Erfolge bei den Juniorinnen:
- Fünf Mal deutsche Meisterin (U17-U22) ab 2015; 3. Platz der U19-Europameisterschaften in Sofia 2017, 3. Platz der U19-Europameisterschaften in Roseto degli Abruzzi 2018, 5. Platz der U19-Weltmeisterschaften 2017 u. 2018
- Erfolge bei den Seniorinnen:
- 2. Platz U22-Europameisterschaften in Roseto degli Abruzzi 2021, 3. Platz U22-Europameisterschaften in Porec 2022
Ihr Weg im olympischen Turnier:
- In der Gewichtsklasse von Maxi Klötzer (bis 50 kg) nehmen insgesamt 22 Sportlerinnen am olympischen Turnier teil. Die ersten Kämpfe in dieser Gewichtsklasse der Frauen werden am 28. Juli ausgetragen. Der Finalkampf in dieser Gewichtsklasse ist am 9. August. In dieser Turniergruppe wird es Freilose geben, so dass eine Anzahl von Sportlerinnen erst am 1. August im Achtelfinale zum ersten Mal boxen werden. Ob Maxi Klötzer zu ihnen gehören wird, entscheidet die Auslosung am 25. Juli.
Deutsche Boxer errangen bei den Olympischen Spielen bisher bisher 11 Gold‑, 14 Silber- und 23 Bronzemedaillen:
- 1928 in Amsterdam: Silber für Ernst Pistulla (Schwerg.)
- 1932 in Los Angeles: Silber für Hans Ziglarski (Bantamg.), Josef Schleinkofer (Federg.) und Erich Campe (Welterg.)
- 1936 in Berlin: Gold für Willi Kaiser (Fliegeng.) und Herbert Runge (Schwerg.); Silber für Michael Murach (Welterg.) und Richard Voigt (Halbschwerg.); Bronze für Josef Miner (Federg.)
- 1952 in Helsinki: Silber für Edgar Basel (Fliegeng.), Bronze für Günter Heidemann (Welterg.)
- 1956 in Melbourne: Gold für Wolfgang Behrendt (Bantamg.), Silber für Harry Kurschat (Leichtg.)
- 1960 in Rom: Bronze für Günter Siegmund (Schwerg.)
- 1964 in Tokio: Silber für Emil Schulz (Federg.) und Hans Huber (Schwerg.); Bronze für Heinz Schulz (Federg.)
- 1968 in Mexiko City: Gold für Manfred Wolke (Welterg.), Bronze für Günter Meier (Halbmittelg.)
- 1972 in München: Gold für Dieter Kottysch (Halbmittelg.), Bronze für Peter Tiepold (Halbmittelg.) und Peter Hussing (Schwerg.)
- 1976 in Montreal: Gold für Jochen Bachfeld (Welterg.), Silber für Richard Nowakowski (Federg.), Bronze für Reinhard Skricek (Welterg.)
- 1980 in Moskau: Gold für Rudi Fink (Federg.), Bronze für Richard Nowakowski (Leichtg.), Karl-Heinz Krüger (Welterg.), Detlef Kästner (Halbmittelg.), Herbert Bauch (Halbschwerg.) und Jürgen Fanghänel (Schwerg.)
- 1984 in Los Angeles: Bronze für Manfred Zielonka (Halbmittelg.)
- 1988 in Seoul: Gold für Andreas Zülow (Leichtg.) und Henry Maske (Mittelg.); Silber für Andreas Tews (Fliegeng.), Bronze für Reiner Gies (Halbwelterg.)
- 1992 in Barcelona: Gold für Andreas Tews (Federg.) und Torsten May (Halbschwer); Silber für Marco Rudolph (Leichtg.), Bronze für Jan Quast (Halbfliegeng.)
- 1996 in Atlanta: Silber für Oktay Urkal (Halbwelterg.), Bronze für Zoltan Lunka (Fliegeng.), Thomas Ulrich (Halbschwerg.) und Luan Krasniqi (Schwerg.)
- 2000 in Sydney: Bronze für Sebastian Köber (Schwerg.)
- 2004 in Athen: Bronze für Rustam Rahimov (Fliegeng.) und Vitali Tajbert (Federg.)
- 2016 in Rio: Bronze für Artem Harutyunyan (Halbwelterg.)
Das nutzbare Bildmaterial
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Bildmaterial Nelvie Tiafack
Bildmaterial Maxi Klötzer
Bildmaterial Magomed Schachidov
- Bilderpaket Maxi Klötzer für Print (Download ZIP-Datei 12 MB)
- Bilderpaket Nelvie Tiafack für Print (Downlaod Zip-Datei 10 MB)
- Bilderpaket Magomed Schachidov für Print (Download Zip-Datei 19 MB)