Das Masterboxen ist eine besondere Wettkampfform für Sportler, die entweder nach früher abolvierten Kämpfen die zulässige Altersobergrenze von maximal 40 Jahren für olympische Boxkämpfe überschritten oder aber ihr Wettkampfinteresse erst jenseits des 30. Lebensjahres entdeckt haben und daher mit regulären olympischen Boxkämpfen nicht mehr fortfahren können bzw. sie gar nicht mehr beginnen dürfen.
Im Gegensatz zum Sportboxen werden im Masterboxen Kampfurteile gefällt. Das heißt, dass es hier entschiedener zugehen wird als im Sportboxen. Zum Schutz der Athleten weichen die Bestimmungen aber an einigen Punkten von denen der regulären olympischen Boxkämpfe ab.
Die wesentlichen Regeln eines Masterboxkampfes:
- Der Kampf besteht aus 3 Runden, die maximal 2 Minuten dauern. Kürzere Rundenzeiten sind zulässig. Die Rundenpause beträgt 1 Minute.
- Die Boxer kämpfen mit 12-Unzen-Handschuhen oder schwerer gepolsterten Handschuhen und müssen einen Kopfschutz tragen.
- Die Altersdifferenz der Sportler beträgt maximal 10 Jahre. Haben sie das 60. Lebensjahr vollendet, darf der Altersunterschied maximal nur 5 Jahre betragen.
- Es können im Bereich des Masterboxens auch Meisterschaften veranstaltet werden.
- Ein Boxer darf maximal zwei Mal in einer Runde oder maximal drei Mal im gesamten Kampf angezählt werden. Danach ist der Kampf zu beenden. Der Ringrichter hat den Kampf unverzüglich abzubrechen, wenn aufgrund einer entsprechenden Überlegenheit eines Kämpfers Verletzungen beim anderen Kämpfer drohen.
Häufig gefragte Fragen zum Masterboxen
Hinweis: Masterboxer und Masterboxerin werden im Folgenden nicht unterschieden, es sind immer beide Geschlechter gemeint.
Was ist ein Masterboxer?
Die Wettkampfbestimmungen des DBV beschränken die Möglichkeit des ersten Kampfes im olympischen Boxen auf das alter bis 30 Jahre. Seid Ihr älter als 30 und habt noch keinen Kampf, seid Ihr Masterboxer und boxt nach den Regeln der WB §37. Außerdem ist das olympische Boxen beschränkt bis 40 Jahre. Alle die älter sind als 40 sind daher Masterboxer.
Muss ich Vereinsmitglied sein, um als Masterboxer Kämpfe bestreiten zu können?
Ja, die Mitgliedschaft in einem Boxverein des DBV ist bei einer Veranstaltung des DBV ein absolutes Muss. Der Verein ist Mitglied im Landessportbund und damit sind alle Vereinssportler über die Sportversicherung versichert. Weiterhin stellt das sicher, dass es einen Trainer gibt (Vorschrift im DBV), der zum einen weiß, wie Boxer ausgebildet werden und zum anderen die Regeln (Wettkampfbestimmungen) kennt.
Wie finde ich einen Verein?
Die Vereine sind in den jeweiligen Landesverbänden des DBV organisiert. Meistens sind die Landesverbände mit den Bundesländern deckungsgleich. Eine Liste der Landesverbände gibt es auf der Seite des DBV (https://www.boxverband.de/landesverbaende-im-dbv/). Die Landesverbände wiederum können Auskunft zum nächsten Verein und den Ansprechpartnern geben.
Wie bekomme ich einen Startausweis für Masterboxer?
Das Vorgehen ist das gleiche, wie für normale Wettkampfboxer*. Der Verein beantragt den Startausweis beim Landesverband. Sprecht dazu einfach euren Trainer an. Der sollte wissen, wie und wo er Startausweise beantragen kann.
Der Startausweis für Masterboxer ist identisch zu dem für olympische Boxer und hat zusätzlich das Wort Breitensport auf der Vorderseite gestempelt oder geschrieben. Wichtig ist die ärztliche Untersuchung durch euren Hausarzt (Wettkampfbestimmung §37). Die Seiten 2 bis 6 des Startausweises müssen ausgefüllt sein, wobei nicht jede Untersuchung wichtig ist. Euer Hausarzt sollte wissen, ob ihr einen Kampfsport ausüben könnt oder dies besser nicht tun solltet.
Außerdem muss der Arzt zusätzlich (!) in dem Feld Jahresuntersuchung unterschreiben (auch im ersten Jahr). Diese Untersuchung muss im Startausweis eingetragen werden. Daher sollte dieser Ausweis vor dem Kampf vorliegen.
Notfalls kann Euch auch der Arzt des Landesverbandes helfen, aber der kennt Euch nicht so gut.
Masterboxerinnen müssen die Erklärung zur Schwangerschaft (vorletzte Seite des Startausweises) unterschrieben haben. Darin erklären sie, dass sie wissen, dass sie nicht schwanger boxen dürfen.
* Für Wettkampfboxer über 35 Jahren (bis 40) ist der Arzt des Landesverbandes zuständig. Für Masterboxer ist der Hausarzt zuständig (WB §37).
Wo finde ich Termine zum Masterboxen?
Eine Liste der Landesverbände gibt es auf der Seite des DBV (https://www.boxverband.de/landesverbaende-im-dbv/).
Außer den Internetauftritten der Landesverbände gibt es
- eine Facebookgruppe: Masters Boxing Germany — Boxen Breitensport
- eine Whatsapp-Gruppe (Nachricht zur Aufnahme per WA an 0151–21493821).