Der World Boxing Cup in Kasachstan ist abgeschlossen. Das Wachstum des Weltverbandes World Boxing spiegelt sich in mittlerweile deutlich steigenden Teilnehmerzahlen bei großen internationalen Turnieren wider: Der zurückliegende World Boxing Cup war der bislang größte in der Geschichte des Verbandes.
Wachsende Teilnehmerzahlen
In der kasachischen Hauptstadt Astana traten 250 Boxerinnen und Boxer aus insgesamt 28 Nationen in den Ring. Sie hatten an sieben Wettkampftagen 230 Kämpfe in zwei Ringen zu absolvieren, bis über die Verteilung der Medaillen entschieden war.
Der Deutsche Boxsport-Verband hatte drei Boxerinnen und vier Boxer für den Wettbewerb nominiert. Das Team war schon einige Tage früher nach Kasachstan gereist, um vor dem Turnier noch an einem international besetzten Trainingslager teilzunehmen.
Die deutschen Boxerinnen und Boxer bestritten in Astana insgesamt 12 Kämpfe und errangen dabei eine Halbfinal- und eine Finalteilnahme. Im Ergebnis kehrten sie also mit einer Bronze- und einer Silbermedaille im Gepäck nach Deutschland zurück.
Bronze für Leonie Müller
Über Bronze darf sich Leonie Müller (bis 70 kg) freuen, die nach Siegen über die Französin Andrea Badin (Achtelfinale) und über die US-Amerikanerin Marie-Angelis Rosendo (Viertelfinale) erst im Halbfinale von der Australierin Lekeisha Pergoliti gestoppt werden konnte.
Silber für Nikita Putilov
Silber errang im Superschwergewicht (über 90 kg) Nikita Putilov. Durch Freilos startete er im Viertelfinale des Turniers. Dort bezwang er den Bulgaren Yordan Morejon. Im Halbfinale ließ er dann den Inder Narender hinter sich. Erst im Finalkampf wurde sein Griff nach Gold durch den Kasachen Aibek Oralbay unterbunden.
Weltmeisterschaft im Blickfeld
Die Teilnahmen an internationalen Wettbewerben stehen nun schon unter dem Zeichen der bevorstehenden Weltmeisterschaften in Liverpool (4. – 14. September 2025). Diese Perspektive wird auch in den Statements der Beteiligten nach der Rückkehr aus Kasachstan deutlich.
Nikita Putilov zum World Cup:
»Das Turnier in Kasachstan hat mir gezeigt, wie groß der Boxsport auf internationaler Bühne wirklich ist. Viele starke Nationen waren vertreten, das Niveau der Kämpfer war auf einem sehr hohen Level. Für mich war es eine gute Möglichkeit, zu schauen, wo ich aktuell international stehe und woran ich noch arbeiten muss. In einigen Wochen steht die Weltmeisterschaft in Liverpool an und ich bin stark davon überzeugt, dass das Turnier in Kasachstan die bestmögliche Vorbereitung dafür war.«
Leonie Müller über ihren Medaillenerfolg:
»Der World Cup in Kasachstan war eine unglaubliche Erfahrung für mich als Boxerin und die beste Vorbereitung für die Weltmeisterschaft in Liverpool. Die Bronzemedaille ist für mich ebenso ein riesiger Gewinn, da ich sie mir hart erkämpft habe und jetzt weiß, woran ich bis Liverpool noch arbeiten muss.«
René Benirschke bilanziert für das Trainerteam:
»Der Weltcup in Kasachstan war für den DBV eine wertvolle Standortbestimmung vor den Weltmeisterschaften im September. Natürlich wünscht man sich die eine oder andere Medaille mehr, aber aktuell erfreuen wir uns erst einmal daran, dass erstens die Teamleistung insgesamt recht zuversichtlich war, zweitens Leonie Müller nach ihren Weltcup-Sieg in Warschau nun wieder auf dem Treppchen stand und drittens Nikita Putilov eindrucksvoll gezeigt hat, dass er nach seiner längeren Verletzungspause zu den Top-Superschweren gehört. Alles Weitere ist nun Aufgabe im Trainingsprozess Richtung Liverpool.«