EM U19: Moha­med Al Manou­chi und Mar­ko Nadel­j­ko­vic holen Sil­ber und Bronze

DBV-Athleten kehren mit zwei Medaillen aus Tschechien zurück

Die Medaillengewinner Mohamed Al Manouchi und Marko Nadeljkovic zeigen ihre Medaillen in die Kamera
Mohamed Al Manouchi (bis 55 kg, re) mit der Silbermedaille und Marko Nadeljkovic (bis 75 kg, li) mit der Bronzemedaille

Das Team des Deut­schen Box­sport-Ver­ban­des (DBV) kann nach neun Wett­kampf­ta­gen auf eine erfolg­rei­che Euro­pa­meis­ter­schaft der Alters­klas­se U19 zurück­bli­cken. Zehn Boxer und fünf Boxe­rin­nen waren aus Deutsch­land nach Tsche­chi­en gereist, um sich mit den bes­ten euro­päi­schen Boxe­rin­nen und Boxern der Jugend zu ver­glei­chen. Bei den Män­nern gelan­gen dabei zwei Medaillenerfolge.

Moha­med Al Manou­chi holt die Silbermedaille

In der Gewichts­klas­se bis 55 kg (Ban­tam­ge­wicht) erkämpf­te sich Moha­med Al Manou­chi aus Nord­rhein-West­fa­len (Hei­mat­ver­ein TUS Ger­res­heim, Trai­ner Stef­fen Mül­ler) durch sei­ne Final­teil­nah­me die Sil­ber­me­dail­le. Nach drei Sie­gen gegen Frank­reich, Bel­gi­en und die Ukrai­ne hat­te sich Moha­med Al Manou­chi unter 19 Kon­kur­ren­ten in die letz­te Tur­nier­run­de vor­ge­kämpft. Erst dort konn­te er durch den Eng­län­der Moham­mad Riza Safa­ri gestoppt werden.

Andre­as Schul­ze (Bun­des­trai­ner Nach­wuchs) ord­net die Tur­nier­leis­tung des Ban­tam­ge­wicht­lers ein: »Moha­med hat sich in den letz­ten zwei Jah­ren enorm ent­wi­ckelt und gehört nicht nur zu den bes­ten Deutsch­lands, son­dern zu den bes­ten Euro­pas. Er kann­te sei­nen Final­geg­ner bereits vom Bran­den­burg-Cup. Es war ein enges Fina­le, bei dem viel­leicht aus­schlag­ge­bend gewe­sen war, dass Moha­med in der ers­ten Run­de ein­mal ange­zählt wur­de. Da sind die Punkt­rich­ter viel­leicht umge­schwenkt. Aber man muss sagen: Es war ein attrak­ti­ver, hoch­wer­ti­ger Finalkampf.«

Mar­ko Nadel­j­ko­vic gewinnt Bronze

In der Gewichts­klas­se bis 75 kg (Mit­tel­ge­wicht) gelang Mar­ko Nadel­j­ko­vic (auch aus Nord­rhein-West­fa­len, Hei­mat­ver­ein BC Heli­os Aachen, Trai­ner Mar­ko Mar­ja­nac) der Griff nach Edel­me­tall. Um in einem Teil­neh­mer­feld aus 23 Mit­be­wer­bern in das Halb­fi­na­le ein­zu­zie­hen, ließ er mit drei Sie­gen Kroa­ti­en, Finn­land und Irland hin­ter sich. Erst der Geor­gi­er Elnur Abdualevi konn­te Mar­ko Nadel­j­ko­vic in der Run­de der letz­ten vier Teil­neh­mer stoppen.

Andre­as Schul­ze bilan­ziert den Erfolg des Mit­tel­ge­wicht­lers: »Mar­ko hat ein Rie­sen­tur­nier geboxt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass er auf der inter­na­tio­na­len Büh­ne noch gar nicht so erfah­ren ist. Im Halb­fi­na­le hat­te er die ers­te Run­de abge­ge­ben und woll­te im zwei­ten Durch­gang auf­ho­len, als ihn ein Sonn­tags­schuss des Geor­gi­ers getrof­fen hat, von dem er sich nicht so schnell erho­len konn­te. Den­noch: Hut ab vor die­ser Turnierleistung!«

Sie­ben Viertelfinalisten

Doch nicht nur die bei­den Medail­len­ge­win­ne sind posi­tiv zu bilan­zie­ren: Das Team des DBV war mit immer­hin fünf Män­nern und zwei Frau­en an den Vier­tel­fi­nal­run­den der jewei­li­gen Gewichts­klas­sen betei­ligt und zeig­te sich damit auch in der Brei­te gut aufgestellt. 

Andre­as Schul­ze hat­te sich aller­dings noch mehr Chan­cen aus­ge­rech­net und nennt ein Bei­spiel: »Wir hat­ten auch etwas Pech. Zum Bei­spiel im Schwer­ge­wicht bis 90 kg, wo unser Berat Kork­maz gleich in sei­nem ers­ten Tur­nier­kampf auf den spä­te­ren Euro­pa­meis­ter gesto­ßen war. Berat war in die­ser Tur­nier­grup­pe eigent­lich der ein­zi­ge, der ihm die Stirn bie­ten konn­te und muss­te sich nur knapp geschla­gen geben. Das war im Grun­de schon das vor­ge­zo­ge­ne Fina­le gewesen.«

Etwas mehr wäre wohl noch mög­lich gewesen

Inso­fern, so der Bun­des­trai­ner, sei er rein mit den Ergeb­nis­sen nicht so ganz zufrie­den. Da wäre noch mehr mög­lich gewe­sen. Nun wer­de man das Tur­nier aber erst ein­mal gründ­lich aus­wer­ten, die Schlüs­se dar­aus zie­hen und in der Trai­nings­hal­le ganz kon­se­quent wei­ter arbeiten.