Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris sind mit den Abschlussfeierlichkeiten am 11. August im »Stade de France« zu Ende gegangen.
Der Gewinn der Bronzemedaille im Superschwergewicht durch Nelvie Tiafack ist ein großer Erfolg für den Kölner Athleten, seinen Trainer Lukas Wilaschek vom Bundesstützpunkt Köln und den Cheftrainer des DBV Eddie Bolger. Ihnen allen möchte der Deutsche Boxsport-Verband seinen Dank und seine Anerkennung aussprechen.
Erste deutsche Medaille in der Königsklasse des Boxens
Es ist die erste deutsche Medaille im Superschwergewicht überhaupt und nach dem Gewinn der Bronzemedaille in Rio 2016 durch Artem Harutyunyan endlich das nächste olympische Edelmetall für den deutschen Boxsport.
Das ganze Team des Deutschen Boxsport-Verbandes ist nun wieder in der Heimat eingetroffen und konnte ein, zweimal Luft holen. Zeit für einen Blick zurück wie auch nach vorne sowie für Danksagungen an alle Beteiligten.
Der DBV-Präsident Prof. Dr. Jens Hadler:
Wir sind sehr stolz auf Nelvie und das gesamte DBV-Team. Diese Medaille ist sehr wichtig. Sein Erfolg im Superschwergewicht, also in der Königsklasse des Boxens, hat eine Vorbildwirkung für unsere 81.000 in den Vereinen des DBV organisierten Sportler:innen, von den rund 9.000 Wettkämpfe bestreiten.
Für die alle ist er ein großes Vorbild und sein Erfolg eine starke Motivation. Seinen Erfolg kann man daher gar nicht zu hoch würdigen.
Auch Maxi und Magomed haben sich mit guten Leistungen zu den olympischen Spielen geboxt und verdienen dafür unsere Anerkennung.
Auf Paris können wir aufbauen. Ich blicke optimistisch auf die Spiele in vier Jahren in Los Angeles. Für den DBV wie auch für den ganzen Boxsport, der ja aktuell einige Turbulenzen durchlebt.
Die Spiele haben gezeigt, wie Boxen begeistern und Werte vermitteln kann. Ich bin optimistisch, dass Boxen im olympischen Programm bleibt. World Boxing macht bisher einen Top-Job bezüglich dieser Herausforderung.
Der Sportdirektor des DBV Michael Müller:
Das gesamte Team einschließlich aller Trainer Betreuer vor Ort hatte von Beginn an eine sehr fokussierte, professionelle Einstellung. Nelvie, der ja dann im Turnier mehrere Kämpfe zu bestreiten hatte, hatte sich zu jedem Kampf in eine Top-Verfassung gebracht und damit die Voraussetzungen für eine gute Turnierleistung geschaffen.
Zur positiven Stimmung im Team hat das olympische Flair von Paris mit der besonderen Gastfreundschaft der Bevölkerung viel beigetragen. Auch die vielen Volunteers, die immer mit Rat und Tat zur Stelle waren, bleiben in guter Erinnerung.
Die Bronzemedaille von Nelvie im Superschwergewicht ist die wichtigste Medaille, die der Deutsche Boxsport-Verband erringen konnte. Sie kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, zum Beginn der Leistungssport-Strukturreform.
Der DBV kann nun darauf verweisen, dass er zu den Medaillensportarten von Paris gehört. Daran müssen wir nun in unserer Arbeit anschließen und mit allen Beteiligten die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass der Boxsport auch 2028 in Los Angeles wieder zu den deutschen Medaillensportarten gehört.
Zu dem Turniererfolg haben viele beigetragen
Der Medaillenerfolg eines Sportlers ist – auch in einem Einzelsport wie dem Boxen – immer zugleich eine Leistung eines ganzen Teams und vieler Unterstützer und Förderer. Anerkennung und Dank gebühren daher
- Maxi Klötzer und Magomed Schachidov, die sich in den Qualifikationsturnieren ihre Fahrkarte für Paris sichern konnten sowie Omid Ahmadisafa, der als unter dem Dach des DBV trainierender Geflüchteter in Paris starten konnte. In dem härtesten aller Boxwettbewerbe blieb ihnen ein Medaillenerfolg leider verwehrt. Eine Stütze im Turnier waren sie aber dennoch.
- den Trainern von Nelvie Tiafack, Maxi Klötzer und Magomed Schachidov: Eddie Bolger (Cheftrainer DBV), Lukas Wilaschek (Bundesstützpunkttrainer Köln), Rene Benirschke (Bundesstützpunkttrainer Frankfurt/Oder), Zoltan Lunka (Bundesstützpunkttrainer Heidelberg) und Ralf Dickert (Bundesstützpunkttrainer Berlin).
- allen Sportlerinnen und Sportlern, die in den schwierigen Qualifikationsturnieren in Polen, Italien und Thailand um Startplätze für die Olympischen Spiele geboxt haben und für ihren olympischen Traum einen hohen Einsatz gezeigt haben.
- dem erweiterten, ganzjährigen Team von Betreuern und Mitarbeitern: Sebastian Förster (Athletiktrainer), Dr. Oliver Heine (Trainingswissenschaftler), Carsten Kempfert (Transportmanagement), Peter Feldmann (Osteopath), Hans-Hermann Sangen und Josef Gottfried (Bundesstützpunktleiter Köln), Daniel Müller (OSP Rheinland), Stefan Köber (Bundesstützpunktleiter Frankfurt/Oder), Vahagn Sahakyan (Bundesstützpunktleiter Heidelberg) sowie auch den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle des DBV in Kassel.
- dem Team, das (neben den Trainern) in Paris vor Ort war: Martin Volke (Referent Leistungssport / Teilmannschaftsleiter), Dr. Mark Dorfmüller (Mannschaftsarzt), Eleni Coskina (Physiotherapeutin).
- dem wissenschaftliche Unterstützungsteam: Prof. Dr. Wilhelm Bloch (Sportmedizin, Sporthochschule Köln), Prof. Dr. Wolfgang Potthast, Dr. Igor Komnik (Biomechanik, Sporthochschule Köln), Prof. Dr. Jens Kleinert, Dr. Christian Zepp (Psychologie, Sporthochschule Köln) und Prof. Dr. Sebastian Gehlert (Sportwissenschaft, Universität Hildesheim).
- den Offiziellen des DBV, die in Paris durch das IOC eingesetzt wurden: Dr. Angelika Fischer (Ringärztin), Beatrice Bastian (Drawkommission), Susann Köpke und Holger Kußmaul (beide als Kampfrichter).
- unseren institutionellen Förderern: Jens-Christoph Pech (Deutscher Olympischer Sportbund), Markus Föhrenbach (Bundesministerium des Innern und f. Heimat), Andreas Hahn (BMVG / Sportfördergruppe) und Verena Braun (Stiftung Deutsche Sporthilfe).
- den Sponsoren des DBV: Nike (vertreten durch Stanislav Kamenik und Jürgen Borkenstein) und Sting (vertreten durch Amir Anis und Frank Koch).