In Belgrad ging es heute für Kevin Boakye-Schumann in seinem Viertelfinalkampf bereits um eine Medaille in der Weltmeisterschaft der Männer. Im Mittelgewicht bis 75 kg hätte der DBV-Athlet dafür mit einem Sieg über seinen Rivalen Dzhambulat Bizhamov aus Russland ins Halbfinale einziehen müssen. Als Halbfinalist wäre ihm eine der beiden Bronzemedaille dann bereits sicher gewesen.
Leider nahm die Sache in der serbischen Hauptstadt einen anderen Verlauf. Dzhambulat Bizhamov konnte in der ersten Runde dem Kampf seinen Stempel aufdrücken. Aus der Ringmitte heraus vermochte er Kevin Boakye-Schumann mit Führhänden und geschickter Bewegungsarbeit im Ring oft auf die Außenbahn zu drängen, ohne sich dafür allzu groß verausgaben zu müssen. Die Punktrichter honorierten diese Strategie und gaben die Runde einstimmig an den Boxer in der roten Ecke. In der zweiten und dritten Runde änderte Kevin Boakye-Schumann seinen Plan sichtbar und eroberte sich deutliche Anteile in der Ringmitte zurück. Eine Position, die der Russe aber nicht kampflos aufgeben mochte. Daher verkürzten sich die Distanzen und der Kampf fand sich häufig in der Halb- und Nahdistanz wieder. Hier hatte Dzhambulat Bizhamov nun sichtbar mehr zu arbeiten, konnte aber mit 4:1‑Punktrichterstimmen auch diesen mittleren Durchgang für sich entscheiden. Der letzte Durchgang zeigte ein ähnliches Bild: Kevin Boakye-Schumann vermied die Seile und Ringecken, aber die Punktricher*innen sahen die Vorteile dennoch bei seinem Gegner, dem diese letzten drei Minuten wieder einstimmig zugesprochen wurden. Eine Split-Decision wäre für die finale Runde sicherlich auch vertretbar gewesen.
Mit diesem letzten Kampf ist Kevin Boakye-Schumann zwar in Reichweite von Edelmetall gewesen, tritt nun aber (im Gegensatz zur zurückliegenden U22-Europameisterschaft) leider ohne Medaille die Heimreise an.