WM 2021 — Tag 9: Kevin Boakye-Schu­mann unter­liegt im Vier­tel­fi­na­le gegen Russland

Rivale Dzhambulat Bizhamov aus Russland zieht ins Halbfinale ein

In Bel­grad ging es heu­te für Kevin Boakye-Schu­mann in sei­nem Vier­tel­fi­nal­kampf bereits um eine Medail­le in der Welt­meis­ter­schaft der Män­ner. Im Mit­tel­ge­wicht bis 75 kg hät­te der DBV-Ath­let dafür mit einem Sieg über sei­nen Riva­len Dzham­bu­lat Biz­ha­mov aus Russ­land ins Halb­fi­na­le ein­zie­hen müs­sen. Als Halb­fi­na­list wäre ihm eine der bei­den Bron­ze­me­dail­le dann bereits sicher gewesen.

Lei­der nahm die Sache in der ser­bi­schen Haupt­stadt einen ande­ren Ver­lauf. Dzham­bu­lat Biz­ha­mov konn­te in der ers­ten Run­de dem Kampf sei­nen Stem­pel auf­drü­cken. Aus der Ring­mit­te her­aus ver­moch­te er Kevin Boakye-Schu­mann mit Führ­hän­den und geschick­ter Bewe­gungs­ar­beit im Ring oft auf die Außen­bahn zu drän­gen, ohne sich dafür all­zu groß ver­aus­ga­ben zu müs­sen. Die Punkt­rich­ter hono­rier­ten die­se Stra­te­gie und gaben die Run­de ein­stim­mig an den Boxer in der roten Ecke. In der zwei­ten und drit­ten Run­de änder­te Kevin Boakye-Schu­mann sei­nen Plan sicht­bar und erober­te sich deut­li­che Antei­le in der Ring­mit­te zurück. Eine Posi­ti­on, die der Rus­se aber nicht kampf­los auf­ge­ben moch­te. Daher ver­kürz­ten sich die Distan­zen und der Kampf fand sich häu­fig in der Halb- und Nah­di­stanz wie­der. Hier hat­te Dzham­bu­lat Biz­ha­mov nun sicht­bar mehr zu arbei­ten, konn­te aber mit 4:1‑Punktrichterstimmen auch die­sen mitt­le­ren Durch­gang für sich ent­schei­den. Der letz­te Durch­gang zeig­te ein ähn­li­ches Bild: Kevin Boakye-Schu­mann ver­mied die Sei­le und Rin­ge­cken, aber die Punktricher*innen sahen die Vor­tei­le den­noch bei sei­nem Geg­ner, dem die­se letz­ten drei Minu­ten wie­der ein­stim­mig zuge­spro­chen wur­den. Eine Split-Decis­i­on wäre für die fina­le Run­de sicher­lich auch ver­tret­bar gewesen.

Mit die­sem letz­ten Kampf ist Kevin Boakye-Schu­mann zwar in Reich­wei­te von Edel­me­tall gewe­sen, tritt nun aber (im Gegen­satz zur zurück­lie­gen­den U22-Euro­pa­meis­ter­schaft) lei­der ohne Medail­le die Heim­rei­se an.