U22 EM 2023: Gold, Sil­ber und Bron­ze für Boxe­rin­nen und Boxer des DBV

Nikita Putilov wird Europameister der U22 im Superschwergewicht

Nikita Putilov bezwingt im Finale des Superschwergewichts den Russen Sergei Manzhuev.

Nach sie­ben Wett­kampf­ta­gen ist die Euro­pa­meis­ter­schaft der U22 in Mon­te­ne­gro ges­tern am Sonn­tag, den 19. Novem­ber zu Ende gegan­gen. 202 Män­ner und 97 Frau­en aus ins­ge­samt 33 euro­päi­schen Natio­nal­ver­bän­den hat­ten sich in 274 Kämp­fen zu ver­glei­chen, bis alle Medail­len aus­ge­boxt waren.

Der Deut­sche Box­sport-Ver­band hat­te ein Team von 8 Män­nern und 5 Frau­en zu dem Tur­nier ent­sandt. Die deut­schen Boxe­rin­nen und Boxer bestrit­ten an der Adria ins­ge­samt 23 Kämp­fe. Für zwei Ath­le­tin­nen und einen Ath­le­ten führ­te der Weg durch das Tur­nier am Ende zu Medail­len­plät­zen, zwei erreich­ten gar das Fina­le des Wettbewerbs. 

Die deut­schen Medail­len­ge­win­ne­rin­nen und ‑gewin­ner

  1. Niki­ta Puti­l­ov vom Lan­des­ver­band Bran­den­burg gelang mit 4 Sieg­leis­tun­gen (dar­un­ter einer vor­zei­ti­gen Ent­schei­dung durch RSC) der Gewinn der Gold­me­dail­le im Super­schwer­ge­wicht (über 92 kg). Im Fina­le bezwang er zuletzt den Rus­sen Ser­gei Manz­huev. Damit ist Niki­ta Puti­l­ov neu­er Euro­pa­meis­ter im Super­schwer­ge­wicht der Alters­klas­se U22 geworden.
  2. Ste­fa­nie von Ber­ge (Wel­ter­ge­wicht bis 66 kg, Lan­des­ver­band Nord­rhein-West­fa­len) star­te­te durch Frei­los in der zwei­ten Run­de des Tur­niers. Zwei Sie­ge führ­ten sie über das Vier­tel- und Halb­fi­na­le in die End­run­de des Wett­be­werbs, wo sie sich der Rus­sin Albi­na Mol­d­azha­no­va nach Punk­ten geschla­gen geben muss­te. Lohn der erfolg­rei­chen Mühen ist die Sil­ber­me­dail­le und der Titel der Vize-Europameisterin.
  3. Lüt­fi­ye Tutal (Leicht­ge­wicht bis 60 kg, Lan­des­ver­band Nord­rhein-West­fa­len) stieg durch Frei­los eben­falls im Vier­tel­fi­na­le des Tur­niers ein. Der Sieg in die­sem Auf­takt­kampf führ­te sie in Halb­fi­na­le, in dem sie gegen die Rumä­nin Lore­da­na And­reea Marin unter­lag. Der Vor­stoß in die vor­letz­te Tur­nier­run­de sicher­te ihr den drit­ten Platz und eine Bronzemedaille.

Bilanz des Trainers

Der Nach­wuchs­trai­ner Andre­as Schul­ze bilan­ziert die zurück­lie­gen­de Euro­pa­meis­ter­schaft unmit­tel­bar nach den Final­kämp­fen mit fol­gen­dem Statement:

Die EM war sehr stark besetzt, sicher­lich auch wegen der bevor­ste­hen­den Olym­pi­schen Spie­le. Vie­le Natio­nen hat­ten Sport­ler dabei, die schon für Paris qua­li­fi­ziert waren. Das deut­sche Team hat sich hier doch sehr gut ver­kauft. Man kann sicher­lich sagen, dass wir hier schon die rich­ti­gen Leu­te dabei hat­ten. Teil­wei­se hat­ten wir bei der Aus­lo­sung das Pech, schon früh im Tur­nier auf Favo­ri­ten zu sto­ßen. So zum Bei­spiel Fran­ce­so Mes­si­neo, der im Auf­takt­kampf gleich auf den alten und auch neu­en Euro­pa­meis­ter traf. Er hat da vor­bild­lich gekämpft, aber das war natür­lich eine schwie­ri­ge Auf­ga­be. Bei eini­gen wei­te­ren war es ähn­lich. Hier war das Glück bei der Aus­lo­sung und den Wett­kampf­ent­schei­dun­gen nicht immer bei uns. Für eini­ge im Team war es mehr oder weni­ger die ers­te Erfah­rung auf inter­na­tio­na­ler Büh­ne. Das haben sie aber alle groß­ar­tig gemacht. Unse­re Medail­len­ge­win­ner haben ein super Tur­nier gemacht. Niki­ta Puti­l­ov hat das Tur­nier mit einem vor­zei­ti­gen Sieg eröff­net und im zwei­ten Kampf den wahr­schein­lich stärks­ten Geg­ner aus sei­ner Grup­pe aus dem Wett­be­werb gewor­fen. Das hat den Weg zu Gold frei­ge­macht, das er mit einem sehr dis­zi­pli­niert geführ­ten Final­kampf gewon­nen hat. Bei den Frau­en hat unter ande­rem Mery­em Sarah Bin­bir eine star­ke Leis­tung gezeigt. Auch sie hat­te das Pech, sogar gegen die amtie­ren­de Welt­meis­te­rin und neue Euro­pa­meis­te­rin ins Tur­nier star­ten zu müs­sen, hat ihr aber schon so eini­ge Pro­ble­me berei­tet. Schön sind die bei­den Medail­len­er­fol­ge bei den Frau­en für Lüt­fi­ye Tutal und Ste­fa­nie von Ber­ge. Ste­fa­nie von Ber­ge hat boxe­risch alles drauf, was auf die­sem Niveau ver­langt wird. Im Final­kampf hat­te aber die rus­si­sche Geg­ne­rin ges­tern die Nase vorn. Das Gesamt­ergeb­nis mit Gold, Sil­ber und Bron­ze und eini­gen wei­te­ren guten Plat­zie­run­gen und Leis­tun­gen war eine Top-Meisterschaft.