
Er prägte den Boxsport in Deutschland für mehr als fünf Jahrzehnte und ist durch seine Arbeit und seine Art nicht nur in Wismar zu einer echten Box-Legende geworden. Am Montag ist der langjährige Trainer im Alter von 81 Jahren verstorben.
Trainerlegende aus Wismar
Früher selbst aktiver Faustkämpfer (1956–1960 beim SK Neubrandenburg) wurde Fiete von Thien 1961 Trainer bei Dynamo Wismar. In seiner Laufbahn führte er seine Boxer zu 42 DDR- und Deutschen Meistertiteln sowie 25 Vizemeisterschaften. Bernd Wittenburg, der 1974 Bronze bei den Weltmeisterschaften und 1975 EM-Silber gewann, lernte bei von Thien das Boxen von der Pike auf. Und selbst Trainerlegende Ulli Wegner wurde in den 1960er-Jahren als damals noch aktiver Boxer einmal von Fiete in der Ringecke betreut.
Ein Vorbild vom Scheitel bis zur Sohle
»Du hast viele große Siege mit Deinen Schützlingen gefeiert. Und sie nach Niederlagen wieder aufgebaut und stärker gemacht. Auch fürs Leben. Einen besseren Trainer und Motivator kann man sich nicht wünschen. Und einen besseren Familienvater auch nicht«, schrieb sein Sohn Andreas von Thien, Sportnachrichtenchef von RTL und NTV, in einem Statement auf seiner Facebookseite. »Die Lücke, die Du hinterlässt, kann niemand schließen. Du warst unser aller ›Fiete‹ der Herzen! Ein Original, eine Persönlichkeit, ein Vorbild, Sportler vom Scheitel bis zur Sohle.«
»Mit Fiete hat mich eine sehr große Freundschaft verbunden. Andreas ist durch den Vati ein großer Freund geworden. Fiete hat für den Boxsport in Wismar und darüber hinaus unheimlich viel geleistet. Der Verlust tut sehr weh«, sagte Weltmeistermacher Ulli Wegner am Dienstag der Ostsee-Zeitung.
Fiete von Thien wurde für seine Leistungen im Dezember 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Zu seinem 80. Geburtstag erhielt er die Goldene Verdienst-Ehrennadel des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV).