WM 2021- Tag 6: Kevin Boakye-Schu­mann siegt, Chris­to­pher Goman verliert

Kevin Boakye-Schumann rückt ins Achtelfinale vor

Aus Ergeb­nis­sicht war es am sechs­ten Tur­nier­tag mit einer Nie­der­la­ge und einem Sieg eine gemisch­te Bilanz für das deut­sche Team in Bel­grad. Aber Zah­len geben nicht immer voll­stän­dig wie­der, was im Ring zu sehen ist. Zu sehen war näm­lich nicht nur ein ansehn­li­cher Kampf, son­dern derer zwei.

Chris­to­pher Goman ver­liert gegen Gan-Erde­ne Gankhu­yag aus der Mongolei

Gegen einen erfah­re­nen Geg­ner hat­te Chris­to­pher Goman (rote Ecke) im Mini­mum­ge­wicht von 46 bis 48 kg sei­nen Tur­nier­ein­stieg zu absol­vie­ren. Durch Frei­los star­te­te Chris­to­pher Goman in die­ser mit 23 Boxern ver­gleichs­wei­se gering besetz­ten Gewichts­klas­se bereits im Ach­tel­fi­na­le. Ihm gegen­über in der blau­en Ecke stand Gan-Erde­ne Gankhu­yag aus der Mon­go­lei. Der Mon­go­le bewies, dass auch in die­ser leich­tes­ten aller Gewichts­klas­sen Schlag­stär­ke eine Rol­le spie­len kann. So erzwang er aus gro­ßer Über­sicht und Ruhe her­aus etwa in der Mit­te des ers­ten Drit­tels mit einem Wir­kungsf­tref­fer ein Anzäh­len des Deut­schen. Doch die­ser Vor­fall warf Chris­to­pher Goman nicht aus der Bahn, auch wenn er die­se ers­te Run­de ein­stim­mig abge­ben muss­te. Im Gegen­teil: Etwa ab Mit­te der zwei­ten Run­de fand er immer bes­ser in den Kampf und über­nahm Schritt um Schritt die Initia­ti­ve im Ring. Als die Run­den­wer­tung des zwei­ten Durch­gangs sicht­bar wur­de, moch­te man sich viel­leicht ein wenig wun­dern, dass sich nicht wenigs­tens ein oder zwei der Punkt­rich­ter auf die Sei­te Chris­to­pher Gomans geschla­gen hat­ten. Es wäre jeden­falls ver­tret­bar gewe­sen. Doch dass sich das Blatt zu wen­den begann, konn­te auch den Kampf­rich­tern rings um den Ring nicht ver­bor­gen blei­ben. Zumal Chris­to­pher Goman die Ange­le­gen­heit dort fort­set­ze, wo sie durch die Run­den­glo­cke nur kurz­fris­tig unter­bro­chen wur­de. In der drit­ten Run­de war der deut­sche Ath­let nun wirk­lich der akti­ve­re, der mehr für die Punk­te tat als sein Geg­ner und dabei auch erfolg­reich war. Die Punkt­rich­ter sahen es mehr­heit­lich ähn­lich: Sie wer­te­ten die letz­ten drei Minu­ten des Kamp­fes mit 3:2 für Chris­to­pher Goman. Doch es soll­te alles in allem nicht rei­chen. Es stand am Ende ein ein­stim­mi­ger Punkt­sieg auf den Anzei­ge­ta­feln, der den Ver­lauf des Kamp­fes nicht unzu­tref­fend, aber in jedem Fall in die­ser Deut­lich­keit nur unzu­rei­chend wie­der­gibt. Für Chris­to­pher Goman bedeu­tet es trotz der Leis­tungs­stei­ge­rung gegen den erfah­re­nen Geg­ner lei­der der Abschied aus dem Turnier.

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Kevin Boakye-Schu­mann siegt nach Punk­ten über Almir Memic aus Serbien

Im vor­letz­ten Kampf der Abend­ver­an­stal­tung in Ring A trat im Mit­tel­ge­wicht bis 75 kg Kevin Boakye-Schu­mann (rote Ecke) gegen den ser­bi­schen Lokal­ma­ta­do­ren Almir Memic (blaue Ecke) in den Ring. Kevin Boakye-Schu­mann hat­te als Ergeb­nis der Aus­lo­sung die ers­te Tur­nier­run­de durch Frei­los über­sprin­gen kön­nen, wäh­rend sein Kon­tra­hent für den Ein­zug in die­se zwei­te Run­de bei sei­nem Tur­nier­ein­stieg zunächst den Eng­län­der Lewis Richard­son besie­gen muss­te. Kevin Boakye-Schu­mann punk­te­te mit flin­ken Hän­den, war, sei­nem Stil ent­spre­chend, viel in der Rück­wärts­be­we­gung, wuss­te sich aber unbe­que­men Situa­tio­nen an den Sei­len oder in den Rin­ge­cken meist durch geschick­te Beweg­lich­keit zu ent­zie­hen. Die Vor­stel­lung des deut­schen Mit­tel­ge­wicht­lers in die­ser Auf­takt­run­de wer­te­ten die Punkt­rich­ter mit 3:2‑Punktrichterstimmen für Kevin Boakye-Schu­mann. Almir Memic such­te den Rück­stand im zwei­ten Durch­gang auf­zu­ho­len und zeig­te dem­entspre­chend eine gestei­ger­te Akti­vi­tät, aber in der zwei­ten Run­den­hälf­te ver­grö­ßer­te der deut­sche Mit­tel­ge­wicht­ler sei­ne Zeit­an­tei­le in der Ring­mit­te und hin­ter­ließ damit einen offen­si­ve­ren Ein­druck bei den Unpar­tei­ischen. Dies moch­te die beab­sich­tig­te Auf­hol­jagd des Ser­ben auch in den Augen der Unpar­tei­ischen wirk­sam gestoppt haben, denn mit 4:1‑Punktrichterstimmen konn­te Kevin Boakye-Schu­mann auch die­ses zwei­te Drit­tel für sich ver­bu­chen. Damit war der Kampf aus deut­scher Sicht auf einen guten Weg gebracht wor­den, der sich auch in den letz­ten drei Minu­ten fort­setz­ten soll­te. Auch hier sam­mel­te Kevin Boakye-Schu­mann mehr Zähl­ba­res als sein Oppo­nent. Eine kur­ze Druck­pha­se des Ser­ben über­stand er schad­los und ließ sich sei­ne Leis­tung erneut mit einem 4:1‑Rundenurteil quit­tie­ren. Am Ende rech­ne­te sich alles zu einem 4:1‑Sieg für das deut­sche Mit­tel­ge­wicht zusam­men. Mit dem Erfolg ist er aus der Run­de der 32 ins Ach­tel­fi­na­le der letz­ten 16 Teil­neh­mer vor­ge­rückt. Dort wird er am 1. Novem­ber in der Nach­mit­tags­ver­an­stal­tung auf den Ira­ner Sey­eds­hahin Mou­sa­vi treffen.