Colo­gne Boxing Cup: 13 DBV-Boxe­rin­nen und ‑Boxer heu­te im Halbfinale

Positive Bilanz auch am zweiten Wettkampftag

Zeina Nassar gewinnt gegen Erdenedalai Michidmaa (Mongolei) (Foto: Norbert Schmidt)

David Gkevork­gi­an war nicht über­schwäng­lich, als er sonn­tags in der Nach­mit­tags­ses­si­on sein Vier­tel­fi­na­le im Halb­wel­ter­ge­wicht für sich ent­schei­den konn­te – obwohl sein Punkt­sieg über den Mon­go­len Bayark­huu Buyan-Dalai (5:0) zum Ende sehr deut­lich aus­fiel. Die klei­ne Fan­schar, die sich im Fest­saal des Köl­ner Mari­tim Hotels um ihn schar­te, moch­te ihre Eupho­rie den­noch nicht brem­sen. Man­che aus der Grup­pe waren eigens von Quick­born bei Ham­burg, wo der DBV-Star­ter mit arme­ni­schen Wur­zeln zu Hau­se ist, an den Rhein gereist. Sie wur­den mit einer der über­le­gens­ten Vor­stel­lun­gen in einer Sze­ne­rie, die Gkevork­gi­an »wie ein Thea­ter« vor­kam, ent­lohnt. Und fei­er­ten nach der Urteils­ver­kün­dung bei­na­he so, als habe ihr Hoff­nungs­trä­ger schon das Tur­nier abge­schos­sen. Der hat­te selbst aller­dings gemerkt, dass er nach fast vier­mo­na­ti­ger Wett­kampf­pau­se etwas Anlauf brauch­te, um auf Betriebs­tem­pe­ra­tur zu kommen.

Es wird also span­nend blei­ben in der Fra­ge, wel­cher DBV-Ath­let im Limit bis 63,5 Kilo zum Früh­som­mer zur ers­ten Welt-Qua­li­fi­ka­ti­on für Olym­pia rei­sen darf. Denn auch Gkevork­gi­ans Mit­be­wer­ber Assan Han­sen konn­te sich zwei Kämp­fe spä­ter gegen einen wei­te­ren mon­go­li­schen Boxer knapp durch­set­zen (3:2) und bleibt mit sei­ner Explo­si­vi­tät ein hei­ßer Kan­di­dat. All­ge­mein war Ring­rost aber über den gesam­ten Tag unter­schwel­lig ein The­ma, da sich auch Vor­zei­ge-Ath­le­ten wie Mago­med Schach­idov oder Kevin Boakye-Schu­mann bei ihren knap­pen Punkt­sie­gen über zwei nor­we­gi­sche Kon­tra­hen­ten pha­sen­wei­se schwerta­ten. Und die DBV-Boxe­rin­nen gewan­nen oder ver­lo­ren am zwei­ten Wett­kampf­tag fast aus­nahms­los hauch­dünn – von Halb­flie­gen­ge­wicht­le­rin Maxi Klöt­zer (2:3 gegen Finn­land) bis zur Ban­tam­ge­wicht­le­rin Zei­na Nas­sar (3:2 gegen Mongolei).

»Haupt­sa­che gewon­nen«, stell­te die selbst­be­wuss­te Ber­li­ne­rin fest, die schon am Vor­tag im Ver­gleich mit einer uner­fah­re­nen Kuba­ne­rin nicht eben durch­ge­wun­ken wur­de. Im Unter­schied zu Gkevork­gi­an waren ihre vie­len Fol­lower jedoch nicht vor Ort: Sie fol­gen Nas­sar in sechs­stel­li­ger Zahl in den sozia­len Netz­wer­ken – und dür­fen gespannt sein, wie es bei ihr heu­te wei­ter­geht. Wer vier­mal knapp gewinnt, ist am Ende ja auch Turniersieger. 

Ins­ge­samt konn­ten die DBV-Akti­ven am Sonn­tag neun Sie­ge und sechs Nie­der­la­gen zwi­schen den Ring­sei­len ver­bu­chen. Dabei gewann Delil Dadaev mit einem Abbruch­sieg (RSC in Run­de 3) im Halb­schwer­ge­wicht über den Dänen And­re All­mann am spek­ta­ku­lärs­ten – ist wegen eines Cuts jedoch nicht in der Lage, das viel­ver­spre­chend auf­ge­nom­me­ne Tur­nier fortzusetzen.

Im Halb­fi­na­le boxen heu­te am 30. Okto­ber für den Deut­schen Box­sport-Ver­band noch: Zei­na Nas­sar, Canan Tas, Salah Ibra­him, Dabid Gkevorg­ki­an, Assan Han­sen, Deni­el Krot­ter und Mago­med Schach­idov im ers­ten Halb­fi­na­le (14 Uhr), sowie Maxi Klöt­zer, Ste­fa­nie von Ber­ge, Leo­nie Mül­ler, Murat Yil­di­rim, Kevin Boakye Schu­mann und Niki­ta Puti­l­ov im zwei­ten Halb­fi­na­le (19 Uhr).

Alle wei­te­ren Ergeb­nis­se des Tages sowie die Anset­zun­gen der Tur­nier­run­den und die Links zum Live­streams fin­den Sie hier.

Ousai­nou Han­sen unter­liegt gegen den Kuba­ner Rolan­do Mar­ti­nez Perez (Foto: Nor­bert Schmidt)