
Um unseren Verband, gut hundert Jahre nach der Gründung, für die Zukunft aufzustellen, hat sich der Vorstand der Aufgabe der Digitalisierung des Wettkampfbetriebs angenommen.
Betonen möchten wir in diesem Zusammenhang, dass dieser Schritt alternativlos ist. Jeder von Euch ist bereits auf vielen Ebenen in die Nutzung technischer Innovationen involviert: Sei es bei der Navigation Eures Autos, der Nutzung von WhatsApp, Signal oder anderen Kommunikationsmedien oder der Durchführung von Banküberweisungen online.
Modernisierung ist unverzichtbar
Vor diesem Hintergrund kann es nicht zukunftsträchtig sein, dass Kampfprotokolle von Boxveranstaltungen per Hand ausgefüllt oder Lizenzmarken per Post versendet werden, um diese anschließend in Startausweise einzukleben und zu stempeln. Nicht von ungefähr haben bereits viele andere Sportverbände den Weg der Digiatlisierung eingeschlagen. Es wird zudem nur eine Frage der Zeit sein, bis uns die Umsetzung von unseren Zuschussgebern verpflichtend auferlegt wird. Dies dann unter Zeitdruck umzusetzen, ist unseres Erachtens kein guter Weg.
Verbesserte Abläufe, Kommunikation und Transparenz
Nicht zuletzt sehen wir nach erfolgreicher Umsetzung viele positive Effekte nicht nur in der Effizienz der Abwicklung von Meisterschaftsrunden, vereinfachtem Anmeldeverfahren und der Kommunikation zwischen den Beteiligten unserer Verbände, sondern auch in der Transparenz unserer vorhandenen Athleten*innen und deren Wettkampfstatistiken.
Es ist unsere Überzeugung, dass das Olympische Boxen in Deutschland sich dadurch nicht nur zeitgemäß aufstellt, sondern auch einen hohen Nutzen ziehen kann, von dem jeder Boxsportfreund partizipieren wird. Und auch in unserem Sport gilt: »Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.«
Komplexe Thematik
Nachdem wir uns intensiv mit der Thematik beschäftigt haben, konnten wir feststellen, dass es sich insgesamt um sehr komplexe Fragestellungen handelt, die viele, sehr unterschiedliche Bereiche betreffen. Angefangen vom Ausschreibungsverfahren, um den richtigen Partner bei der technischen Umsetzung zu finden, über die Einhaltung der Regelungen des Datenschutzes bis hin zur Überlegung, welche Bereiche genau erfasst werden sollen und wie dies in der Fläche anschließend umgesetzt werden kann.
Investitionen in die Zukunft
Der »Wermutstropfen«, den eine solche Innovation naturgemäß mit sich bringt, sind die daraus resultierenden Kosten. Wir sind bestrebt, diese unter Berücksichtigung des Prinzips der Wirtschaftlichkeit, so gering wie nur irgend möglich zu halten. Vor diesem Hintergrund wurde bereits auf dem letzten Kongress des Deutschen Boxsport-Verbandes in Chemnitz am 20.11.2021 folgender Beschluss gefasst:
- Der pauschale Jahresbeitrag für die Vereine wird um eine Digitalisierungsgebühr in Höhe von 15,00 Euro pro Verein und pro Jahr erhöht.
- Für die Altersklasse »Schüler« gab es bisher keine kostenpflichtigen DBV-Lizenzmarken. Die Lizenzgebühren für die Altersklasse »Schüler« betragen künftig 3,00 Euro pro Jahr.
- Die Lizenzgebühr für die Altersklasse »Jugendliche« (bisher 10,00 Euro) betragen künftig 13,00 Euro.
- Die Gebühr für die Anmeldung beträgt künftig 15,00 Euro; dafür entfallen die Kosten für das Startbuch in Höhe von 15,00 Euro.
Bei der Umsetzung der neuen Gebühren für 2022 kam es über den Jahreswechsel durch ein Kommunikationsproblem entgegen der Beschlusslage des Kongresses leider noch zur Rechnungsstellung der alten Gebühren. Die entsprechenden Nachberechnungen wurden inzwischen bereits erhoben und den Landesverbänden zugestellt.
Angebote zur Digitalisierung werden geprüft
Zum aktuellen Stand der Umsetzung können wir berichten, dass die Frist zur Abgabe eines Angebotes auf Basis der vom DBV durchgeführten öffentlichen Ausschreibung abgelaufen ist. Mittlerweile liegen entsprechende Bewerbungen vor, die nunmehr auszuwerten sind. Ein ganz herzliches Dankeschön richten wir in diesem Zusammenhang an die eingerichtete Projektgruppe Digitalisierung, bestehend aus den Herren Detlef Jentsch, Paul Döring, Konstantin Behrenhoff und Dr. Ramie Al Masri.