Euro­pa­qua­li­fi­ka­ti­on: Ein Sieg und ein Wal­ko­ver im Halbfinale

Nadine Apetz erreicht das Finale des Qualifikationsturniers

Nadine Apetz besiegt im Halbfinale der Europaqualifikation die Italienerin Angela Carini und ist damit ins Finale des Turniers vorgerückt. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele hatte sie vor diesem Sieg bereits sicher.

Der Halb­fi­nal­tag des Euro­pa­qua­li­fi­ka­ti­ons­tur­niers sah heu­te nur ein statt der eigent­lich erwar­te­ten zwei Gefech­te mit deut­scher Beteiligung. 

Nadi­ne Apetz ver­glich sich im vier­ten Kampf der Nach­mit­tags­ver­an­stal­tung im Ring A im Wel­ter­ge­wicht bis 69 kg mit der Ita­lie­ne­rin Ange­la Cari­ni, wäh­rend Ammar Riad Abdul­jab­bar wegen Schmer­zen im Kie­fer­be­reich sei­nen Halb­fi­nal­kampf kampf­los an den Rus­sen Mus­lim Gadzhi­ma­go­me­dov abge­ben muss­te. Ver­nünf­ti­ger­wei­se woll­te man hier mit Blick auf die bevor­ste­hen­de Tur­nier­be­las­tung in Tokyo kein unnö­ti­ges Risi­ko eingehen. 

Neben Hamsat Shada­lov, der sich 2020 im ers­ten Teil der Euro­pa­qua­li­fi­ka­ti­on in Lon­don schon für Tokyo qua­li­fi­zie­ren konn­te, hat­ten sowohl Ammar Riad Abdul­jab­bar als auch Nadi­ne Apetz ihre Qua­li­fi­ka­ti­on aller­dings durch die Sie­ge im Vier­tel­fi­na­le schon gesichert.

Nadi­ne Apetz siegt über die Ange­la Cari­ni aus Italien

Nadi­ne Apetz star­te­te aus der blau­en Ecke zu ihrem zwei­ten Kampf in die­sem zwei­ten Teil der Euro­pa­qua­li­fi­ka­ti­on und erwies sich von Beginn an als hoch­kon­zen­triert. In der Aus­ein­an­der­set­zung mit der Rechts­aus­le­ge­rin aus Ita­li­en, die 2019 in Ulan Ude im Halb­wel­ter­ge­wicht bis 64 kg die Sil­ber­me­dail­le erbox­te, über­zeug­te Nadi­ne Apetz mit guten Angriffs­vor­be­rei­tun­gen durch die Führ­hand, einem guten Distanz­ge­fühl und auch sicher und kon­zen­triert abge­schlos­se­nen Angrif­fen. Auf die­ser Basis fan­den Führ­hand- und Schlag­hand­ge­ra­den mit zuneh­men­der Effi­zi­enz ihren Weg ins Ziel und stell­ten die Ita­lie­ne­rin vor Pro­ble­me. Der sport­li­che Vor­trag der Köl­ne­rin über­zeug­te die Punkt­rich­ter mehr­heit­lich, so dass die­se ers­te Run­de mit 3:2 Punkt­rich­ter­stim­men an die DBV-Ath­le­tin ging.

In der zwei­ten Run­de setz­te Nadi­ne Apetz fort, was sie im ers­ten Durch­gang begon­nen hat­te. Über­wie­gend war sie es, die im Vor­wärts­gang box­te, und über­wie­gend war sie es, die aus der Ring­mit­te kämpf­te. Die Kon­zen­tra­ti­on war unver­än­dert hoch und die Bei­ne waren nach wie vor schnell. Eben­so war die Deckung im Angriffs­ab­schluss unver­än­dert sta­bil, so dass eige­ne Tref­fer, die nun auch ver­stärkt mit der Schlag­hand gesetzt wur­den, kaum mal durch Gegen­tref­fer rela­ti­viert wur­den. In den Augen der fünf Unpar­tei­ischen an den vier Sei­ten des Rings war der mitt­le­re Durch­gang des Kamp­fes noch über­zeu­gen­der als der ers­te: Sie gaben die­se Run­de nun ein­stim­mig an Nadi­ne Apetz.

Mit dem Vor­sprung zwei­er gewon­ne­ner Run­den war die deut­sche Ath­le­tin zum Beginn des letz­ten Durch­gangs nun schon erkenn­bar auf die Sie­ges­stra­ße ein­ge­bo­gen. Doch ihrem kämp­fe­ri­schen Enga­ge­ment und ihrer Fokus­sie­rung tat dies kei­nen Abbruch, so dass auch die letz­ten drei Minu­ten noch über­aus ansehn­li­ches Boxen boten. Doch war das Boxen nicht nur ansehn­lich, son­dern auch – wie schon in den Run­den zuvor – wir­kungs­voll. Nadi­ne Apetz sam­mel­te nach wie vor Zähl­ba­res auf ihrem Punk­te­kon­to und ver­mied dabei immer noch klug Gegen­tref­fer. Zum Ende der Run­de ver­moch­te sie noch ein­mal eini­ge Akzen­te zu set­zen, die (tak­tisch gut plat­ziert) Punkt­rich­ter immer ger­ne sehen.

Mit einem über­aus ver­dien­ten 4:1 Punkt­sieg wur­de Nadi­ne Apetz aus dem Halb­fi­na­le ins Fina­le des Tur­niers wei­ter­ge­schickt, wo sie dann mor­gen auf die Tür­kin Busen­az Sür­men­e­li tref­fen wird.