Der Start in den zweiten Teil der Europaqualifikation verlief für das deutsche Team nicht nach Wunsch: In den zwei Kämpfen, die am Freitag auf dem Programm der DBV-Mannschaft standen, mussten zwei Niederlagen hingenommen werden.
Christina Hammer unterliegt gegen die Schwedin Love Holgersson
Den Beginn machte Christina Hammer in der Gewichtsklasse bis 75 kg, die für den vierten Kampf der Nachmittagsveranstaltung in die blaue Ecke des Ring B gerufen wurde. Ihr gegenüber in der roten Ecke stand Love Holgersson aus Schweden. In der ersten Runde gelang es der Schwedin (wie Hammer in der Linksauslage boxend), ihre Größen- und Reichweitenvorteile gut zu nutzen und zu verteidigen. Die fünf Punktrichter gaben dieses erste Drittel mit 3:2 Punktrichterstimmen an die Schwedin.
Im zweiten Durchgang erhöhte Christine Hammer den Druck und erkämpfte sich einen höheren Anteil am Kampfgeschehen als zuvor. Vor diesem Hintergrund mochte es ein wenig verwundern, dass die Punktrichter diese Runde einstimmig der schwedischen Kontrahentin zusprachen.
Mit diesem Zwischenstand nach zwei von drei Runden war der Druck im letzten Drittel des Kampfes immens. Es sollte der deutschen Mittelgewichtlerin in den verbleibenden drei Minuten zwar gelingen, drei der zwei Punktrichter von sich zu überzeugen, aber der Gesamtsieg war damit leider nicht mehr möglich. Die Entscheidung ging mit 3:2 Punktrichterstimmen an die Schwedin.
Ornella Wahner verliert gegen Maria Nechita aus Rumänien
Am Abend war schließlich Ornella Wahner aufgerufen, die Interessen des DBV im Federgewicht der Frauen bis 57 kg zu vertreten. Im vierten Kampf der Abendveranstaltung traf sie auf Maria Nechita aus Rumänien, der die rote Ecke zugelost worden war. Erneut lagen die Größen- und Reichweitenvorteile bei der Gegnerin, wenn auch nicht so deutlich wie beim Kampf Hammer vs. Holgersson.
Zwischen den beiden Linksauslegerinnen entwickelte sich ein Gefecht mit hohem Tempo und von hoher Intensität, bei dem sich die Rumänin als die etwas aktivere Boxerin den Punktrichtern empfehlen konnte, die auch stärker den Vorwärtsgang suchte. Ein Bodenkontakt der Rumänin gegen Ende der ersten Runde wertete der Ringrichter nur als Stolpern, obschon ein Schlag der Deutschen einen gewissen Anteil gehabt haben mochte.
Das Tempo war in der zweiten Runde vielleicht nicht mehr ganz so hoch wie im ersten Durchgang, aber der Kampf blieb abwechslungsreich und ansehnlich. Im letzten Drittel vermochte sich die Rumänin noch zu steigern und entzog sich dabei zugleich den Angriffen Wahners immer öfter durch Seitwärtsbewegungen. Als die Ringglocke schließlich den Kampf beendete, gaben die Punktrichter den Sieg einstimmig an Maria Nechita aus Rumänien.