Liga-Tagung mit Ehrung des Mann­schafts­meis­ters und Dis­kus­si­on zur kom­men­den Saison

Frauenboxen soll in Zukunft berücksichtigt werden

Am 4. Juli hat­te der Deut­sche Box­sport-Ver­band die an der zurück­lie­gen­den Bun­des­li­ga-Sai­son betei­lig­ten Ver­ei­ne sowie Inter­es­sen­ten für die kom­men­de Sai­son nach Kas­sel zur Liga-Tagung eingeladen.

Auf der Tages­ord­nung stan­den die offi­zi­el­le Ehrung des Mann­schafts­meis­ters sowie der Zweit- und Dritt­plat­zier­ten, eine Aus­wer­tung der wegen der Coro­na-Pan­de­mie nicht plan­mä­ßig been­de­ten Sai­son und die Dis­kus­si­on über die bevor­ste­hen­de Saison.

Ehrung des Mann­schafts­meis­ters BC Trak­tor Schwerin

Trotz der vor­zei­tig abge­bro­che­nen Sai­son konn­te auf Grund­la­ge der Tabel­len­plat­zie­run­gen der BC Trak­tor Schwe­rin als Mann­schafts­meis­ter der Sai­son 2019/2020 geehrt wer­den. Als Zweit­plat­zier­ter wur­de der MBR 31 Hamm aus­ge­zeich­net. Den drit­ten Platz teil­ten sich der BC Strau­bing und der BSK Han­no­ver Seelze.

Fak­ten zur been­de­ten Sai­son 2019/2020

DBV-Sport­wart Det­lef Jentsch konn­te in sei­nem Rück­blick eini­ge inter­es­san­te Zah­len zur abge­lau­fe­nen Sai­son vorstellen: 

Die teil­neh­men­den 7 Ver­ei­ne hat­ten ins­ge­samt 177 Sport­ler zur Teil­nah­me an der Liga gemel­det. Das größ­te Team hat­te mit 31 Sport­lern der MBR 31 Hamm gemel­det, dicht gefolgt vom BC Strau­bing mit 30 Wett­kämp­fern. Die kleins­te Mann­schaft stell­te mit 19 Sport­lern aus­ge­rech­net der Mann­schafts­meis­ter BC Trak­tor Schwerin.

Am Liga­be­trieb waren ver­eins­über­grei­fend betrach­tet 22 Kader­ath­le­ten des DBV betei­ligt – aller­dings kei­ne Olym­pia­kan­di­da­ten, deren Vor­be­rei­tung auf die Spie­le eine Teil­nah­me an der Bun­des­li­ga ausschloss.

Schwe­rin mit größ­tem Zuschauerzuspruch

Den Ver­an­stal­tun­gen der drei bis zum Sai­son­ab­bruch aus­ge­tra­ge­nen Kampf­ta­ge wohn­ten ins­ge­samt 11.190 Zuschau­er bei. Rech­ne­risch ergibt das einen Zuschau­er­schnitt von 533 Zuschau­ern je Veranstaltung. 

Den größ­ten Besu­cher­zu­spruch erfuhr der BC Trak­tor Schwe­rin, des­sen Liga­aben­de im Schnitt von 1367 Box­fans besucht wur­den. Aller­dings fließt hier ein, dass die Schwe­ri­ner ihren drit­ten Kampf­abend in Ver­bin­dung mit einem deutsch-kuba­ni­schen Län­der­ver­gleich durch­füh­ren konn­ten, der natür­lich auf ein beson­de­res Inter­es­se stieß. 

In den Besu­cher­zah­len plat­zier­te sich der BSK Han­no­ver Seel­ze dicht hin­ter Schwe­rin: Durch­schnitt­lich 983 Zuschau­er fan­den den Weg zu den Kampf­aben­den des Bun­des­li­gis­ten aus Niedersachsen.

Drei­vier­tel der Kämp­fe wur­den durch Punk­tur­tei­le entschieden

In den 20 Ver­an­stal­tun­gen der letz­ten Sai­son wur­den 160 Kämp­fe aus­ge­tra­gen. In 119 Fäl­len wur­den die Ver­glei­che durch Punk­tur­tei­le ent­schie­den. Jeweils 12 Mal lau­te­ten die Urtei­le Walk-Over (Nicht-Antre­ten) bzw. RSC (Abbruch wegen Über­le­gen­heit). 11 Mal gab es Auf­ga­ben, 3 Mal ein Unent­schie­den. Ein KO gab es ledig­lich zwei­mal, eine Dis­qua­li­fi­ka­ti­on erfolg­te ein­mal. Immer­hin fast zwei Drit­tel aller 119 aus­ge­spro­che­nen Punk­tur­tei­le fie­len einstimmig.

Gesprä­che über die kom­men­de Liga-Saison

Die Liga-Tagung befass­te sich jedoch nicht nur mit der ver­gan­ge­nen Sai­son. Auf der Agen­da stand auch die Pla­nung der bevor­ste­hen­den Saison. 

Bun­des­li­ga nur mit Zuschau­ern sinn­voll und machbar

Natür­lich war dabei die Fra­ge zen­tral, ob und wie unter den Bedin­gun­gen der Coro­na-Pan­de­mie ein sol­cher Wett­be­werb plan- und durch­führ­bar sein kann. Einig waren sich alle Betei­lig­ten dar­in, dass eine Liga-Sai­son nur dann vor­stell­bar ist, wenn die behörd­li­chen Vor­ga­ben und ört­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen die Anwe­sen­heit von Zuschau­ern erlauben.

1860 Mün­chen neu­er Liga-Interessent

Sämt­li­che sie­ben Teil­neh­mer der zurück­lie­gen­den Sai­son bekräf­tig­ten ihre grund­sätz­li­che Bereit­schaft, auch an der nächs­ten Sai­son wie­der dabei zu sein. Zusätz­lich war der TSV 1860 Mün­chen nach Kas­sel gekom­men, um im Rah­men der Tagung sein Inter­es­se an einem Enstieg in der Liga zu hinterlegen.

Soll­ten aus den Inter­es­sens­be­kun­dun­gen Ent­schei­dun­gen wer­den, gäbe es in der kom­men­den Sai­son acht Liga-Teil­neh­mer. Das wür­de eine Ein­tei­lung in zwei Staf­feln mit Play-Offs im Halb­fi­na­le und Fina­le ermög­li­chen. Alter­na­tiv wäre mit ach Liga­ver­ei­nen auch eine Auf­tei­lung in eine 1. und 2. Liga denkbar.

Frau­en­be­tei­li­gung am Ligabetrieb

Ein wich­ti­ger Punkt auf der Tages­ord­nung war auch die Betei­li­gung des Frau­en­bo­xens in der Liga. Hier wur­den unter­schied­li­che Ideen bespro­chen, um dem Frau­en­bo­xen ent­we­der im Rah­men der Liga oder im Rah­men eines par­al­le­len For­mats auf natio­na­ler Spit­zen­ebe­ne Wett­be­werbs­mög­lich­kei­ten zu bieten. 

Zwar waren sich alle Betei­lig­ten einig, dass das Frau­en­bo­xen mehr Beach­tung erfah­ren soll, aber eine Eini­gung auf ein bestimm­tes Modell war wegen der Kom­ple­xi­tät der damit ver­bun­de­nen Fra­gen (Gewichts­klas­sen, Ver­eins­bin­dun­gen etc.) im Rah­men der Liga-Tagung noch nicht mög­lich. Der Punkt soll, mög­li­cher­wei­se erwei­tert um wei­te­re Ideen, auf der kom­men­den Liga-Tagung im Sep­tem­ber wie­der auf­ge­grif­fen und nach Mög­lich­keit ent­schie­den werden. 

DBV-Sport­wart Del­tef Jentsch hier­zu: »Wich­tig ist, dass wir uns in der Ziel­stel­lung einig sind, die Frau­en in die Bun­de­li­ga zu inte­grie­ren. Ich hof­fe hier­zu auf wei­te­re Vor­schlä­ge und Mei­nun­gen aus den Rei­hen der Liga­ver­ei­ne, der Sport­le­rin­nen, der Trai­ner und des Vorstandes.«