Der Internationale Sportgerichtshof CAS wies am 2. April 2024 die Klage der IBA gegen ihre Aberkennung als olympischer Boxsportverband ab. Damit bestätigte der Sportgerichtshof die Entscheidung der IOC-Session vom 22. Juni 2023. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) veröffentlichte nach der Entscheidung des CAS am 3. April 2024 eine Stellungnahme zur Zukunft des olympischen Boxens, die wir hier in deutscher Übersetzung dokumentieren:
Veröffentlicht am 03.04.2024
IOC-Erklärung zur CAS-Entscheidung bezüglich des Entzugs der Anerkennung der IBA
Das IOC begrüßt die Entscheidung des Internationalen Sportschiedsgerichtshofs (CAS), der die von der International Boxing Association (IBA) eingereichte Berufung gegen die Entscheidung des IOC, die Anerkennung der IBA zurückzuziehen, abgelehnt hat.
Der CAS verkündete gestern:
In seinem endgültigen Urteil stellte das CAS-Gremium fest, dass die IBA zum Zeitpunkt der angefochtenen Entscheidung die vom IOC festgelegten Bedingungen für die Anerkennung nicht erfüllt hatte, nämlich:
- Die IBA hatte ihre finanzielle Transparenz und Nachhaltigkeit nicht erhöht, einschließlich der Diversifizierung der Einnahmen.
- Die IBA hatte ihren Prozess bezüglich Schiedsrichtern und Richtern nicht geändert, um ihre Integrität sicherzustellen, einschließlich einer Überwachungsperiode für eigene Wettkämpfe der IBA vor den Olympischen Spielen Paris 2024.
- Die IBA hatte nicht die volle und wirksame Umsetzung aller von der vom IOC eingesetzten „Governance Reform Group“ vorgeschlagenen Maßnahmen sichergestellt, einschließlich eines Kulturwandels.
Nach der Suspendierung der IBA und dem anschließenden Entzug ihrer Anerkennung durch das IOC wurden und werden die Boxturniere der Olympischen Spiele Tokio 2020 und Paris 2024, einschließlich des Qualifikationsprozesses, von Planungsstäben organisiert, die vom IOC eingerichtet wurden. Dies wurde zum Schutz des Boxsports und der Athleten getan. Aufgrund der Universalität und hohen sozialen Inklusivität des Boxens möchte das IOC, dass es weiterhin im Programm der Olympischen Spiele vertreten ist.
Leider ist dies für die Olympischen Spiele LA 2028 weitgehend unsicher, da das IOC aus Gründen der Governance nicht in der Lage ist, ein weiteres olympisches Boxturnier zu organisieren. Um das Boxen im olympischen Programm zu halten, benötigt das IOC einen anerkannten und zuverlässigen internationale Verband als Partner, wie bei allen anderen olympischen Sportarten.
Die Einrichtung eines solchen Verbandes, der die IOC-Bedingungen für die Anerkennung respektiert, liegt nun in den Händen der nationalen Boxverbände und ihrer Nationalen Olympischen Komitees (NOKs). Diese Bedingungen umfassen gute Governance, die Integrität von Wettkämpfen, die Transparenz von Finanzen und Konten sowie Autonomie. Jeder nationale Boxverband und jedes NOK, das möchte, dass seine Boxer ihre olympischen Träume verwirklichen und Medaillen gewinnen, muss nun die erforderlichen Entscheidungen treffen. Die NOKs und nationalen Boxverbände halten somit die Zukunft des olympischen Boxens in ihren eigenen Händen, und die erforderlichen Maßnahmen können nicht klarer sein.
Derzeit steht Boxen nicht im Sportprogramm für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Um dies zu beheben, benötigt das IOC bis Anfang 2025 einen internationalen Boxverband als Partner.